Kindergesundheit bis zum 2. Geburtstag

Sie sind auf der Suche nach verlässlichen Gesundheitsinformationen? Möchten Sie mehr über Gesundheits-Apps wissen, bevor Sie sie benutzen? Die Forschungsstelle Gesundheitswissenschaften der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften erarbeitet im Auftrag der AXA Gesundheitsvorsorge wissenschaftlich abgestützte Gesundheitsinformationen und Tipps zu unterschiedlichen Gesundheitsthemen. Sie wählt und bewertet Apps, die Sie bei diesen Gesundheitsthemen unterstützen können. Wie wir bei der Beurteilung vorgegangen sind, lesen Sie unter Methodik.

 

Info Tipps Apps

 


 Ein gesunder Start

 

Weshalb sind die ersten tausend Tage wichtig?

Ein gesunder Start legt die Basis für ein gesundes Leben. Deshalb sind die ersten tausend Tage – der Zeitraum von der Befruchtung bis zum Ende des zweiten Lebensjahrs eines Kindes – auch so wichtig. In dieser Phase ist der sich entwickelnde Körper besonders sensibel und Umwelteinflüsse können sowohl positive als auch negative Veränderungen auslösen, die sich im späteren Lebensverlauf zeigen und auch über mehrere Generationen vererbt werden können [1, 2].

Die Forschung hat sich in den letzten Jahren intensiv mit der Bedeutung der frühen Lebensjahre für die Gesundheit auseinandergesetzt: Bahnbrechend waren Erkenntnisse, dass die Umwelt einen überraschend grossen Einfluss darauf hat, welche Gene aktiviert werden (Epigenetik), und dass die Bakterienzusammensetzung im Körper (z.B. Darmbakterien) die Entwicklung von chronischen Krankheiten beeinflusst [3]. Ein paar Beispiele:

  • Atemluft: Luftverschmutzung in der Kindheit beeinflusst die Lungenfunktion bis ins Erwachsenenalter [4,5]
  • Ernährung: Muttermilch hat einen positiven Einfluss auf die kindliche Darmflora und viele weitere förderliche Effekte [6]
  • Umfeld: Bei Frühgeburten hat eine förderliche Umgebung, insbesondere eine gute Bindung zu den Eltern, einen positiven Effekt auf die Entwicklung des Kindes [7]

Was sollten Eltern wissen?

Meilensteine: Nützliche Orientierungshilfe

Jedes Kind ist anders und hat sein eigenes Tempo; dennoch gibt es ein paar Entwicklungsschritte, sogenannte Meilensteine, die man im Blick haben sollte. Um sicherzugehen, dass Kinder sich erwartungsgemäss entwickeln, gibt es in der Geburtshilfe und Kinderheilkunde empfohlene Vorsorgetermine: Ein Kinderarzt oder eine Kinderärztin überprüft die Entwicklung und führt präventive Massnahmen durch, z.B. Impfungen oder Seh- und Hörkontrollen. Entwicklungsschritte können sowohl motorischer (z.B. Krabbeln), sozio-emotionaler (z.B. gerichtete Kontaktaufnahme) als auch intellektueller Art sein (z.B. Bauklötze stapeln, Wortverständnis) [8]. Sie helfen, die frühkindliche Entwicklung zu beurteilen und auffällige Abweichungen von Vergleichswerten (Normwerten) zu erkennen. So kann frühzeitig Unterstützung angeboten oder eine Behandlung eingeleitet werden.

Apps: Digitale Ratgeber

Doch woher sollen Eltern wissen, was in diesen ersten Wochen und Monaten wichtig ist und wie sie ihr Kind schützen und fördern? Insbesondere beim ersten Kind wenden sich Eltern oft an Familienmitglieder und Freunde, lesen Elternratgeber – und immer häufiger suchen sie im Internet nach Informationen [9]. Neben unzähligen Internetseiten zu Kindergesundheit und -entwicklung gibt es diverse Eltern-Apps mit sehr unterschiedlichen Funktionen und Informationen.

Viele Elternratgeber folgen dem naheliegenden System der «Entwicklungsschritte», so auch die meisten der immer zahlreicheren Eltern-Apps. Sie sollen Eltern in ihrer Rolle unterstützen und zu Themen der Kindergesundheit und -entwicklung informieren. Der Vorteil von digitalen Apps: Je nach Inhalt der App haben Eltern jederzeit Zugang zu Gesundheitsinformationen und -tipps sowie zu ihren eigenen Notizen.

Allerdings ist das Angebot gross und unübersichtlich. Es gibt Apps, die spezifische Entwicklungsbereiche thematisieren, z.B. Wachstum, oder solche, die allgemein zu Kinderentwicklung und Kinderkrankheiten informieren. Wieder andere legen einen Fokus auf Erziehung und Förderung von Kindern. Viele Eltern tun sich verständlicherweise mit der Vielfalt an Informationen und Angeboten schwer. Welche Apps sind nützlich, und welchen kann man trauen? Die ZHAW hat verschiedene kostenlose, digitale Apps für Eltern untersucht und beurteilt. Alle fünf beurteilten Apps haben die Tester überzeugt und können empfohlen werden.


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 Tipps

 

Mit jedem Entwicklungsschritt können bei Eltern Fragen auftauchen: Was braucht mein Kind? Wie kann ich mein Kind fördern? Wie begegne ich konkreten Herausforderungen? Die Fragen betreffen häufig Wachstum, Sprachentwicklung oder Ernährung. Sie sollten aber auch nicht aus den Augen verlieren, zu sich selbst zu schauen. Lesen Sie hier Tipps nach, wie Sie mit Stress umgehen können.

Wachstum

Wachstum und Gewichtszunahme sind wichtige Kennwerte für eine gesunde Entwicklung. Direkt nach der Geburt wird das Kind zum ersten Mal gemessen und gewogen, danach bei jedem Vorsorgetermin beim Kinderarzt oder bei der Kinderärztin. Gewichts- und Grössenwachstum wird in der Kindheit mittels Wachstumskurven, auch Perzentilkurven genannt, beschrieben. Diese Perzentile stellen typische Wachstumsverläufe dar, die auf der Basis von Wachstumsdaten vieler Kinder ermittelt worden sind [10,11].  Eine akute oder chronische Erkrankung kann mit einer Abweichung von der Perzentilkurve einhergehen. In den meisten Fällen erholen sich betroffene Kinder von ihrer Krankheit und machen später dafür einen grösseren Entwicklungsschub. Bei chronischen Erkrankungen kann es sein, dass neben der Behandlung der eigentlichen Erkrankungen eine zusätzliche Therapie empfohlen wird, um eine gesunde Entwicklung sicherzustellen. Sie müssen Ihr Kind aber nicht täglich messen und wiegen! In der Regel reichen die empfohlenen Vorsorgetermine aus, um frühzeitig Wachstumsabweichungen zu erkennen.

 

Sprachentwicklung

Kinder kommen in der Regel mit allen Voraussetzungen auf die Welt, Sprache zu erlernen. Ein Baby kommuniziert von Anfang an. Anfangs steht ihm allerdings nur «Schreien» zur Verfügung. Ab dem 3. Lebensmonat entwickelt es zunehmend komplexe Lall-Laute, und bis zum 18. Lebensmonat sprechen die meisten Kinder bereits 2-10 Wörter. Beherrscht das Kind 50 Wörter, formuliert es bald die ersten 2- und 3-Wort-Sätze. Die Sprachentwicklung verläuft jedoch höchst individuell und kann sich auch bei Geschwistern deutlich unterscheiden. Sprachentwicklungsverzögerungen werden bei den ärztlichen Vorsorgeuntersuchungen erkannt und können behandelt werden. Eltern können Sprachentwicklung fördern, indem sie mit ihren Kindern viel sprechen oder singen, ihnen vorlesen und ihre Worte aufgreifen, diesen einen Sinn beimessen und so den kindlichen Wortschatz erweitern [12].

 

Ernährung im ersten Lebensjahr

Kaum auf der Welt, wird das Kind der Mutter an die Brust gelegt. Die ersten Tropfen Muttermilch, das Kolostrum, enthalten viele Nährstoffe und Antikörper. Für die ersten Wochen steht erst mal Milch auf dem Speiseplan. Experten sind sich einig: Stillen ist gesundheitsfördernd, sauber und günstig und daher zu empfehlen. Aber auch Schoppenkinder gedeihen in der Schweiz gut. Frühestens ab dem 5., spätestens aber ab dem 7. Lebensmonat sollte Beikost eingeführt werden, da die Milch den Energie- und Nährstoffbedarf nicht mehr decken kann. War man früher vorsichtig bei der Einführung von neuen Lebensmitteln, insbesondere bei allergischer Vorbelastung, weiss man heute: Am besten ist es, eine Vielzahl an Geschmäckern und Lebensmitteln in rascher Abfolge oder zeitgleich einzuführen [13,14].

 


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Ausgewählte Apps

An der Forschungsstelle Gesundheitswissenschaften wurden Apps beurteilt, die bei dem jeweiligen Gesundheitsthema hilfreich sein können. Die Bewertung von Apps richtet sich nach folgenden Kategorien.

Transparenz   

Eine transparente App gibt dem potentiellen Nutzer hinreichende Informationen zu Nutzung, Zielen, Kosten, Datenverwendung und ein adäquates Impressum, um eine individuelle und kollektive Nutzungsentscheidung zu treffen.

 

Zweckmässigkeit (inkl. Verhaltensänderung)

Eine zweckmässige App enthält Funktionen, die für den vorgesehenen Zweck angemessen sind. Die Beurteilung der Zweckmässigkeit dieser App beruht auf der Verwendung anerkannter Verhaltensänderungstechniken. 

 

 Risikoangemessenheit 

Eine risikoangemessene App kann angewendet werden, ohne den Anwender oder seine Umgebung einem unverhältnismässigen gesundheitlichen, sozialen oder wirtschaftlichen Risiko auszusetzen. Es werden Aspekte wie risikoarme Default-Einstellungen und Zugriffsberechtigungen, Informationen zu Verlässlichkeit von Diagnosen oder Empfehlungen überprüft.

 

Ethische Unbedenklichkeit

Eine ethisch unbedenkliche App berücksichtigt in der Schweiz gültige ethische Prinzipien und die Standards guter wissenschaftlicher Praxis. Beurteilt wurden u.a. die Wahrung von Privatsphäre und Trennung von Werbung und Inhalten.

 

Inhaltliche Validität

Eine App weist inhaltliche Validität auf, wenn die verwendeten gesundheitsbezogenen Inhalte vertrauenswürdig sind. Beurteilt wurde die Trennung von objektiven von subjektiven Inhalten und die Transparenz von Quellen der Inhalte.

 

Technische Angemessenheit 

Eine App ist technisch angemessen, wenn Entwicklung, Betrieb, Pflege und Nutzung dem Stand der Technik entspricht und eine nachhaltige Wartbarkeit und Kompatibilität ermöglicht. Die technische Angemessenheit wurde u.a. anhand von technischer Zuverlässigkeit, möglicher Betriebssysteme und Datentransfer-Optionen gemessen. Viele Aspekte der technischen Angemessenheit kann nur der Hersteller beurteilen und deklarieren.

 

Gebrauchstauglichkeit 

Eine App ist gebrauchstauglich, wenn die Software der Zielgruppe angemessen ist und der Zufriedenheit der Anwender beiträgt. Beurteilt wurden Funktionalität, Fehlermeldungen, Support-Optionen oder Offline-Nutzbarkeit. 

 

Ressourceneffizienz

Eine App ist ressourceneffizient, wenn bei der Entwicklung die ressourceneffiziente Nutzung berücksichtigt wurde, zum Beispiel hinsichtlich des Stromverbrauchs, der Speicherkapazität oder der Rechenleistung. Die Kategorie ist ohne längere Nutzung oder Hersteller-Informationen nicht beurteilbar.

 

Gesundheitskompetenz 

Eine App wurde als «gesundheitskompetent» eingestuft, wenn die Sprache, Masseinheiten und Empfehlungen verständlich und nachvollziehbar sind.

 

Rechtskonformität   

Eine App ist rechtskonform, wenn die Einhaltung der Rechtslage gewährleistet ist, das betrifft u.a. Medizinprodukterecht, Berufsrecht, Datenschutzrecht der jeweiligen Betreiberländer. Diese Kategorie ist nicht immer anwendbar oder beurteilbar und wird nur im Falle von Medizinalprodukte-Apps bewertet.

 

App Ada

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*Nur Anteil erfüllter Kriterien abgebildet.
**Kriterien nicht anwendbar

 

Sprachen: Englisch, Deutsch, Portugiesisch, Spanisch, Französisch, Kiswahili, Rumänisch

Der Fokus von Ada liegt auf der Gesundheit. In dieser App können Sie Beschwerden, die Ihr Baby, Kind oder auch Sie selbst haben, eingeben und Ada stellt dazu eine Reihe von Fragen. Basierend auf künstlicher Intelligenz verwertet Ada diese Informationen und fasst in einem Bericht zusammen, was die Ursache der Beschwerden sein könnte und ob Sie eine Fachperson aufsuchen sollten.

Ausführliche App-Bewertung Ada

Vorteile / Nachteile

Vorteile:

Die App ist einfach zu bedienen und es ist immer möglich, «Ich weiss nicht» anzugeben, falls Sie bei einer Frage unsicher sind.

Nachteile:

Für Ada ist eine Registrierung erforderlich. Ihre Daten werden in einer Cloud innerhalb der EU gespeichert. Dies erlaubt Ihnen den geräteunabhängigen Zugriff auf Ihre bisherigen Fälle und die Erfassung eines Symptomverlaufs.

 

App Baby+

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*Nur Anteil erfüllter Kriterien abgebildet.
**Kriterien nicht anwendbar

 

Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Tschechisch, Polnisch, Niederländisch, Japanisch, Russisch, Türkisch

In Baby+ von Philips können Sie Angaben über Ihr Baby erfassen, wie zum Beispiel das Wachstum oder die Mahlzeiten. Es ist auch möglich, Erinnerungen festzuhalten mit einem Tagebuch oder Fotos. Des Weiteren bietet die App einen umfangreichen Ratgeber, Tipps für Aktivitäten und eine Übersicht über die verschiedenen Entwicklungsschritte.

Ausführliche App-Bewertung Baby+

Vorteile / Nachteile

Vorteile:

Die App ist umfassend und deckt viele Themen und Funktionen ab.

Nachteile:

Die Wachstumskurve ist etwas schwierig zu bedienen und zu verstehen. Falls Sie Ihre Daten sicher speichern wollen, müssen Sie einen Account erstellen. Mit der Nutzung der App geben Sie persönliche Daten an Philips weiter, die möglicherweise mit anderen Daten verknüpft werden können.

 

 

App CDC Milestones Tracker

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*Nur Anteil erfüllter Kriterien abgebildet.
**Kriterien nicht anwendbar

 

Sprachen: Englisch, Spanisch

In der App CDC Milestone Tracker – entwickelt von der amerikanischen Gesundheitsbehörde – stehen die Meilensteine der kindlichen Entwicklung im Vordergrund. Nachdem Sie das Geburtsdatum Ihres Kindes/Ihrer Kinder eingegeben haben, können Sie zu verschiedenen Zeitpunkten eine Checkliste ausfüllen und angeben, welche Entwicklungsschritte ihr Kind bereits erreicht hat. Zudem stellt die App eine Übersicht sowie Tipps und Aktivitäten für die entsprechenden Entwicklungsschritte zur Verfügung. Sie können eine Zusammenfassung der erreichten Meilensteine Ihres Kindes einer Fachperson zur Verfügung stellen.

Ausführliche App-Bewertung CDC Milestones Tracker

Vorteile / Nachteile

Vorteile:

Die App ist übersichtlich und es werden keine persönlichen Daten weitergegeben. Die App kann helfen, Entwicklungsverzögerungen zu dokumentieren und diese frühzeitig mit einer Fachperson zu besprechen.

Nachteile:

Sie können keine persönlichen Notizen oder Erinnerungen einfügen.

 

 

App Kind & Essen

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*Nur Anteil erfüllter Kriterien abgebildet.
**Kriterien nicht anwendbar

Sprache: Deutsch

Die App Kind&Essen wurde von der Stiftung Kindergesundheit in München entwickelt. Hier finden Sie Empfehlungen, Videos und Wochentipps zu Ernährung und Bewegung, abgestimmt auf das Alter Ihres Kindes zwischen 12 und 36 Monaten. Sie können für Ihr Kind auch einen Ernährungs- und Gewichtscheck machen. Die App stellt zudem Informationen zu Kindergesundheit und Allergien zur Verfügung und beinhaltet eine Rezeptsammlung. Auch Fotos, Sprachaufzeichnungen und Notizen können hinzufügt werden.

Ausführliche App-Bewertung Kind&Essen

Vorteile / Nachteile

Vorteile:

Die App ist ansprechend und motivierend gestaltet und deckt viele Themen ab. Ihre Daten werden nur auf dem Gerät gespeichert und nicht an Dritte übertragen.

Nachteile:

Im App Store fehlen einige Angaben über die App, unter anderem der Hinweis, dass die App eine ärztliche Beratung nicht ersetzt.

 

App Parentu

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*Nur Anteil erfüllter Kriterien abgebildet.
**Kriterien nicht anwendbar

 

Sprachen: Deutsch, Albanisch, Arabisch, Bosnisch/Kroatisch/Serbisch, Englisch, Französisch, Italienisch, Portugiesisch, Spanisch, Tamilisch, Tigrinya, Türkisch, Farsi

Parentu wird vom Verein Eltern-PushApp herausgegeben, der dazu von Stiftungen und der öffentlichen Hand Unterstützung erhält. Einige Inhalte werden in Zusammenarbeit mit Kantonen und Gemeinden erstellt. Die App bietet Ihnen eine Zusammenstellung von altersspezifischen Informationen über die ganze Bandbreite der Entwicklung des Kindes im Alter von 0 bis 15 Jahren. Damit Sie die App nutzen können, müssen Sie das Geburtsdatum Ihres Kindes und die Postleitzahl Ihres Wohnortes eingeben. Die App ist so voreingestellt, dass Sie Push-Benachrichtigen mit Tipps & Informationen zu verschiedenen altersspezifischen Entwicklungsschritten und lokalen Veranstaltungen erhalten. Dies können Sie unter «Einstellungen» auch deaktivieren. Durch die Angabe der Postleitzahl werden lokale Hilfsangebote angezeigt.

Ausführliche App-Bewertung Parentu

Vorteile / Nachteile

Vorteile:

Die App ist in allen Landesprachen und in 10 weiteren Sprachen verfügbar. Die Daten, welche in der App erfasst werden, lassen keine Rückschlüsse auf Sie zu.

Nachteile:

Während bei der App selbst keinen nennenswerten Nachteile zu finden sind, hat es bei der Beurteilung der App Abzüge gegeben, weil die Beschreibung der App im App-Store wenig Information zur Transparenz und Risikoangemessenheit enthält.

 

 


axa gesundheit


 

 

Der Inhalt zum Thema Kindergesundheit bis zum 2. Geburtstag wurde wissenschaftlich durch die ZHAW erarbeitet. Der Auftrag dazu und die Finanzierung erfolgte durch die AXA.


Methodik – Bewertung und Auswahl

Wie sind wir auf die App-Kriterien gekommen?

Für den Kriterienkatalog zur App-Beurteilung haben wir drei zentrale Ressourcen berücksichtigt. 

  • "Einheitlichen Kriterienkatalog zur Selbstdeklaration der Qualität von Gesundheits-Apps" 

Der Katalog der eHealth Suisse, der Kompetenz- und Koordinationsstelle von Bund und Kantonen in der Schweiz, formuliert neun Kategorien zur Qualitätsüberprüfung, von denen wir sieben für die Zuordnung unserer Bewertungskriterien verwenden. Nicht berücksichtigt wurde "Ressouceneffizienz", und "Rechtskonformität", da diese nur teilweise anwendbar sind oder überprüfbar. Die Kategorie «Gesundheitskompetenz» wurde durch die FGW neu geschaffen.

  • "APPKRI-Kriterien für Gesundheits-Apps", des Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme

Die App-Bewertungkriterien sind im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit in Deutschland entwickelt worden. Dieser Meta-Kriterienkatalog umfasst aktuell 290 Kriterien und bildet unsere Grundlage für die Beurteilungskriterien. Das ZHAW-Forschungsteam hat 56 Kriterien als zentral für die App-Bewertung eingeschätzt. 

  • "Taxonomie der Verhaltensänderungstechniken" nach Susan Michie und KollegInnen (2013)

Ein Schwerpunkt unserer App-Bewertung sind Techniken zur Verhaltensänderung. Bei der Bewertung der Kategorie "Zweckmässigkeit" wurden die 93 Verhaltenstechniken der Taxonomie auf ihre Anwendung im App überprüft. Beispielsweise ist die Anzeige der Schlafdauer durch eine Schlafanalyse-App ein "Feedback zum Verhalten" und somit eine anerkannte Verhaltensänderungstechnik.
 

Wie haben wir die App-Kriterien beurteilt?
  • Die Kriterien werden mit ja (zutreffend) oder nein (nicht zutreffend) und nicht anwendbar beurteilt. Die Bewertungen der einzelnen Kriterien pro App stehen als PDF zur Verfügung.
  • Die Balkendiagramme entsprechen den prozentualen Anteilen der Kriterien pro Kategorie, die mit ja bzw. mit nein bewertet wurden. Bei der Berechnung werden nur anwendbare Kriterien einbezogen.
  • Die Sterne entsprechen der Gesamtsumme der mit ja beantworteten Kriterien über alle Kategorien hinweg, z.B. "4 Sterne bedeuten, dass 80% der bewerteten Kriterien mit ja beantwortet wurden."
 Wie sind wir auf die App-Auswahl gekommen? 

Mittels themenspezifischen Suchtermen haben wir über den Google Play Store 250 Apps identifiziert. Anhand von verschiedenen Merkmalen haben wir aus der Vielzahl der Apps eine Vorauswahl getroffen. Die Apps, die Sie auf der Seite vorfinden, entsprechen gleichzeitig der Vielfalt an Methoden und Herangehensweisen an das Gesundheitsthema.  

Ausgewählte Apps mussten.. 

  • sowohl für das iOS als auch das Android Betriebssystem angeboten werden
  • ein vollständiges Impressum aufweisen
  • nur Zugriff auf persönliche Daten fordern, die für den Anwendungszweck notwendig sind
  • keine weitere Hardware benötigen
  • das durch die App Nutzung erreichbare Ziel im App-Store klar definieren

 

Referenzen
  1. Gluckman PD, Buklijas T, Hanson MA. Chapter 1 - The Developmental Origins of Health and Disease (DOHaD) Concept: Past, Present, and Future. In: Rosenfeld CS, Hrsg. The Epigenome and Developmental Origins of Health and Disease. Boston: Academic Press; 2016: 1–15. https://doi.org/10.1016/B978-0-12-801383-0.00001-3
  2. Wadsworth MEJ, Kuh D. Epidemiological Perspectives on the Life Course. In: Shanahan MJ, Mortimer JT, Johnson MK, Hrsg. Handbook of the Life Course. Springer International Publishing; 2016: 639–659. https://doi.org/10.1007/978-3-319-20880-0_28
  3. Stiemsma LT, Michels KB. The Role of the Microbiome in the Developmental Origins of Health and Disease. Pediatrics 2018; 141. https://doi.org/10.1542/peds.2017-2437
  4. Zemp E, Elsasser S, Schindler C, et al. Long-Term Ambient Air Pollution and Respiratory  Symptoms in Adults (SAPALDIA Study). Am J Respir Crit Care Med 1999; 159: 1257–1266.
  5. Cai Y, Hansell AL, Granell R, et al. Prenatal, Early-Life, and Childhood Exposure to Air Pollution and Lung Function: The ALSPAC Cohort. Am J Respir Crit Care Med 2020; 202: 112–123.
  6. Horta BL, World Health Organization. Evidence on the long-term effects of breastfeeding: systematic reviews and meta-analyses. Geneva: World Health Organization; 2007.
  7. Puthussery S, Chutiyami M, Tseng P-C, et al. Effectiveness of early intervention programs for parents of preterm infants: a meta-review of systematic reviews. BMC Pediatr 2018; 18: 223. https://doi.org/10.1186/s12887-018-1205-9
  8. Lindenberger U. Entwicklungspsychologie. 69 469 Weinheim: Beltz Verlagsgruppe. http://www.content-select.com/index.php?id=bib_view&ean=9783621286237
  9. Jaks R, Baumann I, Juvalta S, et al. Parental digital health information seeking behavior in Switzerland: a cross-sectional study. BMC Public Health 2019; 19: 225. https://doi.org/10.1186/s12889-019-6524-8
  10. Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrie (ssp, sgp). Wachstumskurven. Empfohlen von der Schweizerischen Gesellschaft für Pädiatrie. Im Internet: (Zugriff am 22.03.2021).
  11. WHO MULTICENTRE GROWTH REFERENCE STUDY GROUP, Onis, Mercedes de. WHO Child Growth Standards based on length/height, weight and age. Acta Paediatrica 2006; 95: 76–85. doi:https://doi.org/10.1111/j.1651-2227.2006.tb02378.x
  12. Bockmann A-K, Sachse S, Buschmann A. Sprachentwicklung im Überblick. In: Sachse S, Bockmann A-K, Buschmann A, Hrsg. Sprachentwicklung: Entwicklung – Diagnostik – Förderung im Kleinkind- und Vorschulalter. Berlin, Heidelberg: Springer; 2020: 3–44. https://doi.org/10.1007/978-3-662-60498-4
  13. Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV, Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE, Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrie SGP. Einführung der Lebensmittel beim Säugling. 2018. Im Internet: (Zugriff am 22.03.2021)
  14. Kersting M, Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrie (ssp, sgp). Empfehlungen für die Kleinkindernährung im Alter von1 bis 3 Jahren. 2017. Im Internet: Zugriff am 22.03.2021)
  15. Michie, Susan, Michelle Richardson, Marie Johnston, Charles Abraham, Jill Francis, Wendy Hardeman, Martin P. Eccles, James Cane, und Caroline E. Wood. „The Behavior Change Technique Taxonomy (v1) of 93 Hierarchically Clustered Techniques: Building an International Consensus for the Reporting of Behavior Change Interventions“. Annals of Behavioral Medicine 46, Nr. 1 (August 2013): 81–95. https://doi.org/10.1007/s12160-013-9486-6